Claudio Abbado: ein Werdegang

Claudio Abbado wird am 26.6.1933 in Mailand geboren. Sein Vater, Michelangelo Abbado, ist Geiger, Gründer eines Streichorchesters und Lehrer am Mailänder Konservatorium. Die Mutter, Maria Carmela, geb. Savagnone, gebürtig aus Sizilien, ist Pianistin und Kinderbuchautorin. Er ist das dritte von vier Kindern: Marcello ist Pianist und wird später Direktor des Mailänder Konservatoriums. Luciana spielt Geige und arbeitet im Mailänder Verlag Ricordi. Nur der jüngere Bruder, Gabriele, wird Architekt.

Er erhält neben der Schule Privatunterricht in Klavier und spielt am Sonntag in der Kirche Orgel. Im Alter von sieben Jahren beschließt er, nach einem Besuch in der Scala, dass er Dirigent werden möchte.

Die fünfziger Jahre

Claudio Abbado studiert bis Ende 1955 am Mailänder Konservatorium Komposition, Klavier und Dirigieren (1953: Diplom für Klavier; 1955: Diplom für Komposition und Orchesterleitung). Er gewinnt seine ersten musikalischen Erfahrungen als Solist und Dirigent des Mailänder Orchestra d‘Archi, das von seinem Vater gegründet wurde. In diesen Jahren entstehen seine ersten Verbindungen nach Wien, wo er als Gewinner zweier Studienstipendien zusammen mit Zubin Mehta (den er an der von Carlo Zecchi geleiteten ‚Accademia Chigiana di Siena‘ kennengelernt hatte) von 1956 bis 1958 sein Studium an der Musikakademie bei Hans Swarowsky fortsetzt.
Gemeinsam mit Mehta wird er Mitglied des Chores der Gesellschaft der Musikfreunde, wo er Proben von Walter, Szell, Scherchen und Karajan beiwohnen kann.
1958 gewinnt er in Tanglewood den Koussewitzky-Preis und wird im Anschluss daran eingeladen, als Dirigent eines amerikanischen Orchesters zu wirken. Er beschließt jedoch, nach Europa zurückzukehren.
1959 debütiert er in Triest als Dirigent eines sinfonischen Programms. 1962 kehrt er mit ‚Die Liebe zu den Drei Orangen‘ von Prokofiev dorthin zurück.

Die sechziger Jahre

1960 debütiert Claudio Abbado an der (Piccolo) Scala mit einem Zyklus anlässlich des 300. Geburtstages von Alessandro Scarlatti.

In den Jahren 1960-63 übernimmt er einen Lehrauftrag für Kammermusik am Konservatorium in Parma.

Im Jahr 1963 gewinnt Claudio Abbado den Mitropoulos-Preis der New Yorker Philharmoniker und wird für ein Jahr Assistent von Leonard Bernstein. Im Oktober dieses Jahres debütiert er beim (damaligen) Radio-Symphonie-Orchester Berlin und wird daraufhin von Herbert von Karajan zu den Salzburger Festspielen eingeladen. Er gibt dort 1965 mit den Wiener Philharmonikern und der Zweiten Symphonie von Gustav Mahler sein Debüt. Dieses Werk hatte schon er im Juli d. J. in Mailand dirigiert.
Bereits im März 1965 hat er in Mailand die Uraufführung der Oper „Atomtod“ von Giacomo Manzoni geleitet.
In den Jahren 1966/67 bringt Claudio Abbado verschiedene Produktionen von Bellinis „I Capuleti e i Montecchi“ zur Aufführung. Eine davon wird auch bei der Weltausstellung in Montreal gezeigt.

In Luzern debütiert Claudio Abbado im Sommer 1966. Er dirigiert ein Konzert des Schweizerischen Festspielorchesters. Im Dezember 1966 Debüt beim Berliner Philharmonischen Orchester.

Ebenfalls 1966 dirigiert er zum 1. Mal das London Symphony Orchestra. Mit diesem Orchester tritt er 1967 auch in Edinburgh auf. Diese Aufführungen stellen den Auftakt einer langanhaltenden Zusammenarbeit zwischen Abbado und diesem Orchester dar.
Im Jahr 1967 beginnt darüber hinaus seine Zusammenarbeit mit der Deutschen Grammophon Gesellschaft, aus welcher zahlreiche Einspielungen hervorgehen.
Claudio Abbado eröffnet zum ersten Mal die Saison der Mailänder Scala am 7.12.1967. Es gibt Donizettis ‚Lucia di Lammermoor‘ in einer Inszenierung von Giorgio De Lullo.

1968-86

Von 1968 bis 1986 erweitert Abbado als musikalischer Leiter der Mailänder Scala maßgeblich dessen Repertoire, u.a. mit damals noch selten gespielten Klassikern des XX. Jahrhunderts, z.B. ‚Wozzeck‘ und ‚Lulu‘ von Alban Berg, ‚The Rake’s Progress‘ und ‚Oedipus Rex‘ von Strawinsky, ‚Moses und Aron‘ sowie ‚Erwartung‘ von Schönberg, ‚Der wunderbare Mandarin‘ von Bartok oder zeitgenössische Opern wie ‚Das verlorene Paradies‘ von Penderecki, ‚Donnerstag aus Licht‘, ‚Samstag aus Licht‘ und ‚Montag aus Licht‘ von Stockhausen, ‚La veria storia‘ von Luciano Berio und ‚Al gran sole carico d’amore‘ von Luigi Nono. Nicht alle Werke dirigiert er selbst.

Abbados Engagement für Werke des 20. Jahrhunderts trägt aber auch maßgeblich zur Verbreitung des Wiener Repertoires um Schönberg, Berg, Webern und der Musik nach Webern bis zur zeitgenössischen Musik bei. Abbado begegnet der Wiener Schule des 20. Jahrhunderts sowie den experimentellen Werken Luigi Nonos ohne Scheuklappen oder Voreingenommenheit, aber auch ohne weitere wichtige Aspekte zu vernachlässigen. Mit einem Vorsprung von ca. 20 Jahren trägt er zur ‚Bekanntmachung‘ von Komponisten wie Prokofiev, Bartok, Strauss, Strawinsky, Scriabin und Hindemith bei, die von einer bestimmten experimentell dogmatisch ausgerichteten Avantgarde vernachlässigt oder mit großen Misstrauen betrachtet worden waren.

Gleichzeitig erlaubt ihm eine neue Art der Partiturerarbeitung, dank der Vorbereitung und Recherche anhand von Literatur (Ausgangspunkt einer freien und tiefgehenden Interpretation), eine umfassende Lesart von Werken des traditionellen Repertoires bzw. die Wiederentdeckung von Komponisten, deren Werk nur teilweise bekannt und geschätzt wurden (z. B. die Interpretation der Schubert Symphonien basierend auf den Original-Handschriften oder die Wiederentdeckung von Rossinis ‚Il Viaggio a Reims‘).

Aber auch in Bezug auf das klassische und romantische Repertoire trägt Abbado, über Beethoven und Brahms hinausgehend, zur Verbreitung von Werken damals in Italien noch eher selten gespielter Komponisten wie Mahler und Bruckner bei.
Diese Aktivitäten werden auch durch das Engagement von Dirigenten wie Böhm, Karajan, Kleiber, Bernstein, Ozawa, Muti, Maazel, Mehta, Barenboim und Solti ermöglicht, sei es an der Spitze des Scala-Orchesters oder anderer internationaler erstklassiger Orchester

Im Jahr 1972 öffnet Abbado, auf eigene Initiative und zum ersten Mal in der Geschichte des Theaters, die Scala für Studenten und Arbeiter und zieht die breite Masse mittels speziell auf diese Zielgruppe ausgerichteter Angebote an. Das von ihm an der Scala aufgeführte Opernrepertoire umfasst ein breites Spektrum, von den großen Klassikern bis zu vernachlässigten Meisterwerken mehr oder weniger bekannter Komponisten. Oft werden die Werke in einer kritischen Fassung, basierend auf einer sorgfältigen und detailgetreuen überarbeiteten Partitur, aufgeführt.
Im Sommer 1968 dirigiert er in Salzburg, einer Stadt der er durch alljährliche Auftritte besonders verbunden ist, ‚Il barbiere di Siviglia‘ von Rossini. Davor präsentiert er in Covent Garden ‚Don Carlos‘ von Verdi. Die gleiche Oper dirigiert er im November an der New Yorker Met und zur Eröffnung der Scala-Saison 1968/69.
Im März 1969 bringt Abbado an der Scala ‚Oedipus Rex‘ von Strawinsky heraus (in Kombination mit ‚Oedipus‘ von Sophokles und Musik von Gabrieli) sowie die Wiederaufnahme von ‚Lucia di Lammermoor‘, beides in einer Inszenierung von Giorgio De Lullo.
Im Dezember des gleichen Jahres kommt es, ebenfalls an der Scala, zur Übernahme des ‚Il Barbiere di Siviglia‘ aus Salzburg in der Inszenierung von Jean-Pierre Ponnelle.
Im April 1970 wird ‚Don Carlo‘ an der Scala wiederaufgenommen.
In den Jahren 1970 und 1971 arbeitet er ebenfalls mit dem Boston Symphony Orchestra zusammen und es entstehen einige Aufnahmen.
Ab 1971 wird die Beziehung Abbados zu den Wiener Philharmonikern enger, so dass er bald einer deren Hauptdirigenten wird. Auch geht er mit ihnen auf Tournee.

Im März 1971 wird an der Scala ‚Il Barbiere die Siviglia‘ wiederaufgenommen und Ende des Monats ‚Wozzeck‘ in einer Inszenierung von Karel Jernek herausgebracht.
Anlässlich des Maggio Musicale 1971 in Florenz sowie des Edinburgh Festivals im September präsentiert Abbado Rossinis ‚La Cenerentola‘ unter der Regie von Jean-Pierre Ponnelle.
In München wird ‚Simon Boccanegra‘ von Verdi aufgeführt (Regie: Otto Schenk). Mit diesem Werk eröffnet er auch die Saison 1971/72 an der Scala. Für die Inszenierung zeichnet Giorgio Strehler verantwortlich.

Im Jahr 1972 wird Claudio Abbado zum ersten Gastdirigenten des London Symphony Orchestra ernannt.

Dies wird ein „Aida“ Jahr: im Januar an der Deutschen Oper Berlin (Regie: Tito Capobianco); im April an der Scala (Regie: Giorgio De Lullo) und diese Produktion wird im September als Gastspiel der Scala anlässlich der Olympischen Spiele im Münchner Nationaltheater gezeigt. Darüber hinaus wird hier (am 6. & 8.9.) auch das Verdi-Requiem aufgeführt.

Im März/April 1973 dirigiert Claudio Abbado eine lange Asien-Tournee der Wiener Philharmoniker, die nicht nur Japan sondern auch China und Südkorea beinhaltet.
Nach einer Aufführungsreihe an der Scala im April 1973 dirigiert er ‚La Cenerentola‘ auch am Theater an der Wien (Festwochen 1973).

Im Juni 1973 gründet Claudio Abbado in Reggio Emilia zusammen mit Luigi Nono und Maurizio Pollini die Reihe „Musica/Realtà“.
Zur Mailänder Saisoneröffnung 1973/74 wird, basierend auf einer kritischen Neuausgabe, ‚L’Italiana in Algeri‘ von Rossini in einer Produktion von Jean-Pierre Ponnelle gegeben. Danach folgt die Wiederaufnahme von ‚Simon Boccanegra‘.
Im April 1974 gibt es eine Neuproduktion von Mozarts ‚Le Nozze di Figaro‘ (Regie: Otto Schenk). Des Weiteren folgen 1974 in Moskau ‚La Cenerentola‘, ‚Simon Boccanegra‘, „Aida“ und das Verdi-Requiem als Gastspiel von La Scala. Ende Dezember kommt ‚Die Liebe zu den drei Orangen‘ von Prokofiev (Inszenierung Giorgio Strehler) zur Aufführung.

Im Januar 1975 dirigiert Abbado in Covent Garden ‚Un ballo in maschera‘ (Regie: Otto Schenk), im April an der Scala die Uraufführung von ‚Al gran sole carico d’amore‘ von Nono in einer Produktion von Jurij Ljubimov sowie die Wiederaufnahme von ‚L’Italiana in Algeri‘. Die Saison 1975/76 eröffnet er mit ‚Macbeth‘ von Verdi (Regie: G. Strehler) und später im Dezember folgt nochmals ‚La Cenerentola‘ (Inszenierung: J.-P. Ponnelle).

Im Januar 1976 kommen an der Scala ‚Simon Boccanegra‘ und „La Cenerentola“ wieder zur Aufführung, die zusammen mit dem Verdi-Requiem auch im Rahmen eines Gastspieles der Mailänder Oper in Covent Garden gezeigt werden.

Im Frühjahr gibt es aber auch eine große Tournee mit den Wiener Philharmonikern durch Europa und die USA.
Im September 1976 folgt eine Scala-Tournee nach Washington mit ‚Simon Boccanegra‘, ‚Macbeth‘, dem Verdi-Requiem und ‚La Cenerentola‘ (Anlaß ist das „USA Bicentennial“).

Im April 1977 folgt eine Neuinszenierung von Bergs ‚Wozzeck‘ unter der Regie von Luca Ronconi und im Sommer mit dem London Symphony Orchestra am Edinburgh Festival Bizets ‚Carmen‘ in einer Inszenierung von Piero Faggioni.
Die Saisoneröffnung 1977/78 an der Mailänder Scala bringt anlässlich des 200. Geburtstages des Hauses Verdis ‚Don Carlo‘ in einer überarbeiteten Gesamtfassung und in einer Regie von Luca Ronconi. Ende Dezember dirigiert Abbado an der Scala einen von Franco Zeffirelli inszenierten ‚Un ballo in maschera‘.
Außerdem beginnt Abbado zu diesem Zeitpunkt eine dauerhaftere Zusammenarbeit mit dem Chicago Symphony Orchestra.
Im Jahr 1978 gründet Abbado das Jugendorchester der Europäischen Gemeinschaft (ECYO), das er erstmals 1975 unter der Schirmherrschaft des Aberdeen-Festivals und unter der Bezeichnung ‚Internationales Jugendorchester‘ geleitet hatte. Im Frühjahr sowie im Sommer geht er mit ihnen auf Tournee. Die Sommertourneen des ECYO dirigiert Abbado bis 1988 (fast) jährlich.
Außerdem nimmt er folgende Werke wieder auf: im Februar 1978 an der Scala ‚Al gran sole carico d’amore‘ von Luigi Nono; im August ‚Carmen‘ in Edinburgh und im Oktober ‚Simon Boccanegra‘ an der Opéra de Paris.

Dieses Werk eröffnet auch die Saison 1978/79 an der Scala (Regie: Strehler). Die gleiche Saison bringt nochmals ‚Don Carlo‘ (Dezember 1978/Januar 1979) sowie ‚Macbeth‘ (April 1979) und „Wozzeck“ (Mai 1979).

Ebenfalls im Mai 1979 dirigiert Abbado, im Rahmen eines Alban-Berg-Festivals an der Opéra de Paris, neben dem „Wozzeck“ (Regie: Ronconi) und andere Werke von Alban Berg, auch das Verdi-Requiem.

Von 1979 bis 1988 ist Abbado zuerst Chefdirigent dann Musikdirektor des London Symphony Orchestra. In dieser Funktion programmiert er verschiedene Werke von Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Brahms sowie darüber hinausgehend 1985 ein bahnbrechendes Festival ‚Mahler, Vienna and the Twentieth Century‘.

Die Saisoneröffnung 1979/80 an der Scala findet mit ‚Boris Godunow‘ von Mussorgsky (Regie: Ljubimov) statt, im April 1980 folgen ‚Oedipus Rex‘, ‚Erwartung‘ von Schönberg sowie ‚Der Wunderbare Mandarin‘ von Bartok. Im Oktober/November 1980 erfolgt eine große USA-Tournee des London Symphony Orchestra.

Im Jahr 1981 entsteht aus den Reihen des ECYO heraus das Chamber Orchestra of Europe, dessen Künstlerischer Berater und Hauptdirigent Abbado lange ist. In 1982 wählt ihn das Chicago Symphony Orchestra zum ersten Gastdirigenten (bis 1985).

Im Januar 1981 folgt an der Scala die Reprise von ‚Boris Godunow‘. Daneben werden später verschiedene andere Werke von Mussorgsky aufgeführt.

Im Juni dirigiert Abbado das Verdi-Requiem in der Kirche Santo Stefano in Mailand, anschließend im Rahmen einer Tournee auch in Dresden, Prag, Budapest, Sofia und Epidaurus. Im September und Oktober 1981 folgt, ebenfalls mit dem Orchester der Scala, eine Tournee nach Tokyo mit ‚Simon Boccanegra‘, ‚Il Barbiere di Siviglia‘ und dem Verdi-Requiem.

Die Saisoneröffnung 1981/82 bringt Wagners ‚Lohengrin‘ in der Regie von Giorgio Strehler.

Im Januar 1982 wird das Orchestra Filarmonica della Scala offiziell von Claudio Abbado ins Leben gerufen. Auf dem Programm ihres ersten Konzertes steht die 3. Symphonie von Gustav Mahler.

Es folgen verschiedene Tourneen, u.a. mit dem LSO durch Europa und Großbritannien. Im Frühjahr 1983 gibt es sogar eine Welttournee mit dem London Symphony Orchestra.
Das Jahr 1983 bringt noch an der Scala im April eine Reprise des ‚Lohengrin‘ sowie Ende Dezember nochmals ‚L’Italiana in Algeri‘.
Im Oktober/November 1983 erarbeitet Abbado zusammen mit Andreij Tarkovski eine Neuproduktion von ‚Boris Godunow‘ in Covent Garden.

Im März 1984 kommt es endlich zum Debüt von Claudio Abbado an der Wiener Staatsoper mit ‚Simon Boccanegra‘ in der Strehler-Inszenierung. Im August folgt im Rahmen des Rossini-Festivals in Pesaro die erste Aufführung von Rossinis ‚Il Viaggio à Reims‘ (Regie: Luca Ronconi) und im September die Uraufführung von Luigi Nonos ‚Prometeo‘ in der Kirche San Lorenzo in Venedig. Hierfür entwirft Renzo Piani einen Innenausbau in Form eines Schiffskörpers.
Die Scala-Saison 1984/85 wird mit Bizets ‚Carmen‘ eröffnet (Regie: Faggioni), der Dezember bringt zusätzlich eine Wiederaufnahme der Ponnelle-Inszenierung des ‚Barbier von Sevilla‘.
Im Mai 1985 werden an der Scala ‚Macbeth‘, im September ‚Il Viaggio à Reims‘ sowie Nonos ‚Prometeo‘ wiederaufgenommen.
Im Londoner Barbican Center dirigiert Abbado im Rahmen des Festivals ‚Mahler, Wien und das XX. Jahrhundert‘ u.a. Musik von Berg, Ligeti, Berio, Boulez, Rihm und Mahler.

Im Jahr 1986 erscheint in Italien das Kinderbuch „La Casa die Suoni“, verfasst von Claudio Abbado. Es wird im Laufe der Jahre in vielen Sprachen übertragen. Allein im Deutschen gibt es davon drei Übersetzungen.

1986-91

Im Mai 1986 werden an der Scala im Rahmen eines Debussy-Festivals ‚Pelléas et Mélisande‘ in einer Produktion von Antoine Vitez und im Juni ein symphonisches Konzert (Prélude à l’après-midi d’un faune, La damoiselle élue, Trois Nocturnes, Ibéria) aufgeführt. Damit verabschiedet sich Abbado von der Scala.

Im September 1986 übernimmt Claudio Abbado die musikalische Leitung der Wiener Staatsoper (die Position hat er bis 1991 inne). Außerdem gründet er das Gustav Mahler Jugendorchester.
Im Oktober dirigiert er an der Wiener Staatsoper ‚Un ballo in maschera‘, inszeniert von Gianfranco De Bosio.

Im Januar 1987 gibt es eine Tournee des LSO durch Spanien und Deutschland mit u.a. Mahlers 9. Symphonie. Im März folgt eine große USA und Japan-Tournee mit den Wiener Philharmonikern und Beethoven. Daran schließt sich die Gründungstournee des Gustav Mahler Jugendorchesters an.
Im Jahr 1987 wird Abbado zum Generalmusikdirektor der Stadt Wien ernannt und im Juni dirigiert er an der Wiener Staatsoper ‚Wozzeck‘ (Regie: Adolf Dresen). Diese Oper und „Simon Boccanegra“ zeigt die Scala bei einem Gastspiel an der Deutschen Oper Berlin im Oktober 1987.
Am 1.1.1988 dirigiert Claudio Abbado zum ersten Mal das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Im Januar gibt es auch die Übernahme von Rossinis „Il Viaggio a Reims“ in Wien. Es folgt eine Tournee der Wiener Philharmoniker mit Werken Beethovens nach Paris. Im Mai kommt es zur Aufführung von Schuberts Oper „Fierrabras“ im Theater an der Wien in der Regie von Ruth Berghaus (mit dem Chamber Orchestra of Europe). Um die Aufführung moderner Musik zu fördern gründet Abbado das Festival ‚Wien Modern‘, im Rahmen dessen zeitgenössische Komponisten von Boulez bis Nono, von Ligeti bis Kurtag bis heute aufgeführt werden.
Bereits im zweiten Veranstaltungsjahr werden die musikalischen Aufführungen von Ausstellungen und Theateraufführungen begleitet, die Dank der Mitarbeit der Kulturinstitute Deutschlands, Italiens und Frankreichs ermöglicht werden.
Das musikalische Engagement in Wien ist 1989 sehr umfangreich: im Januar ‚Khovanshchina‘ in der Inszenierung von Alfred Kirchner, im Juni ‚Elektra‘ in Zusammenarbeit mit Harry Kupfer und im Oktober ‚Don Carlo‘ zusammen mit Pier Luigi Pizzi.
Am 8. Oktober 1989 kommt es, in der Nachfolge Furtwänglers und Karajans, zur Wahl Claudio Abbados zum Chefdirigenten und Künstlerischem Leiter des Berliner Philharmonischen Orchesters (das Debüt mit den ‚Berlinern‘ war bereits 1966 erfolgt).

Im November 1989 gastiert die Wiener Staatsoper in Japan mit u.a. „Wozzeck“ und „Il Viaggio a Reims“.
Im Januar 1990 dirigiert Abbado an der Wiener Staatsoper ‚Lohengrin‘ unter der Regie von Wolfgang Weber sowie im Mai Mozarts ‚Don Giovanni‘, inszeniert von Luc Bondy. Im Juni folgt die Reprise des ‚Fierrabras‘ an der Wiener Staatsoper mit den Orchester der Wiener Staatsoper, weiter in der Inszenierung von Ruth Berghaus.

Am 1.1.1991 dirigiert Claudio Abbado sein zweites Neujahrskonzert mit den Wiener Philharmonikern. Zum 1.5.1991 folgt in Prag das erste Europa-Konzert der Berliner Philharmoniker zur Erinnerung daran, dass das Orchester an einem 1. Mai (1882) gegründet wurde. Seitdem spielt man jährlich an einem anderen Ort.
Später, im Mai 1991, folgt im Theater an der Wien mit dem Orchester der Wiener Staatsoper ‚Le Nozze di Figaro‘ in einer Produktion von Jonathan Miller. Im Oktober gelangt ‚Boris Godunov‘ (in der Londoner Tarkovski-Produktion von 1983) an die Staatsoper – im Rahmen eines Festivals, das die Stadt Wien dem großen Regisseur widmet. Im Zuge dieses Festivals, bei dem auch Ausstellungen und Filmvorführungen von Eisenstein bis Tarkovski gezeigt werden, führt Abbado Musikwerke auf die von Kurtag, Rihm, Nono und Furrer für Tarkovski komponiert worden waren. Nach dem letzten Abend tritt Abbado mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als Musikdirektor der Wiener Staatsoper zurück.

1991-2002

Mit Beginn der Saison 1991/92 erfolgt in Berlin hinsichtlich der traditionellen Konzerte eine wichtige Neuerung: die Programme orientieren sich jetzt thematisch an einer gemeinsamen Leitidee und binden Konzerte, Literatur, Theateraufführungen, Filmpräsentationen, Tanzvorstellungen, Photographie sowie die Bildende Kunst zu einem Zyklus ein. Außerdem werden Kompositionsaufträge an zeitgenössische Komponisten erteilt.
Man fängt klein an und in der ersten Saison, die die Figur des ‚Prometheus‘ zum Gegenstand hat, bringt man (im Mai 1992) einzig Konzerte mit Musik von Beethoven, Nono, Liszt und Scriabin zur Aufführung.
1992 ruft Abbado, zusammen mit Natalia Gutman, die ‚Berliner Begegnungen‘ ins Leben, die den Begabtesten unter den jungen Musikern im Rahmen eines Festivals die Möglichkeit zur Zusammenarbeit mit den größten Künstlern wie Gutman selbst oder Alfred Brendel z. B. geben soll.
Anlässlich des 200. Geburtstages von Rossini kommt es im Februar 1992 in Ferrara und im August in Pesaro, zusammen mit dem Chamber Orchestra of Europe, zur Wiederaufnahme von ‚Il Viaggio a Reims‘ in der Inszenierung von Luca Ronconi.

Ende April Wiedereröffnung der Berliner Philharmonie nach der Renovierung mit Schönbergs „Gurrelieder“.
Im Sommer 1992 dirigiert Abbado bei den Salzburger Festspielen Janaceks ‚Aus einem Totenhaus‘ in der Regie von Klaus Michael Grüber.
Die Saison 1992/93 bringt in Berlin einen Hölderlin-Zyklus mit Werken von u.a. Brahms, Strauss, Reger, Rihm, Manzoni, Nono, Maderna und Holliger. Außerdem kommt es im Oktober 1992 in Berlin zur halbszenischen Aufführung von ‚Il Viaggio a Reims‘ und im März 1993 in Covent Garden zur einigen Aufführungen von ‚Pelléas et Mélisande‘ (Regie: Antoine Vitez) Im Februar 1993 werden in der Pariser Salle Pleyel im Rahmen eines Brahms-Zyklus mit dem Berliner Philharmonischen Orchester fast alle Werke dieses Komponisten gespielt.

Ab der Saison 1993/94 steht neu eine halbszenische Opernaufführung am Beginn des jeweiligen Berliner Zyklus, die an den darauffolgenden Salzburger Osterfestspielen in voller szenischer Fassung aufgeführt wird. Es beginnt mit „Boris Godunow“ und führt über „Elektra“, Othello“ etc. weiter.

Im Januar 1994 folgt in Ferrara ‚Le Nozze di Figaro‘ in der Jonathan Miller-Produktion. Zu Ostern 1994 übernimmt Claudio Abbado die künstlerischere Leitung der Osterfestspiele Salzburg. Als solcher initiiert er die „Kontrapunkte“, ein Konzertzyklus für zeitgenössische Kompositionen des Herkunftslandes der jeweiligen Oper. Also gibt es 1994 (wo die Oper „Boris Godunow“ in der Regie von Herbert Wernicke ist) moderne russische Werke. Außerdem entstehen Preise für Komposition, Literatur und Bildende Kunst.

Das erste Halbjahr 1994 des Berliner Philharmonischen Orchesters steht unter dem Motiv ‚Faust‘ mit Werken u.a. von Mahler (im Februar 1994 dirigiert Abbado die 8. Symphonie), Busoni, Liszt, Schumann und Berlioz.

Verleihung des Ernst-von-Siemens-Musikpreises, der jährlich an eine herausragende Persönlichkeit vergeben wird.

Die Saison 1994/95 wird dem Antiken-Zyklus gewidmet, mit ‚Elektra‘ von Strauss, (in Salzburg Ostern 1995 in einer Produktion von Lev Dodin) im Mittelpunkt. Dieser Zyklus bringt darüber hinaus u.a. Werke von Brahms, Mussorgsky, Berlioz, Strawinsky, Monteverdi, Benda, Pergolesi, Purcell sowie ‚Stele‘ von Kurtag.

Im Januar 1995 folgt mit dem Chamber Orchestra of Europe in Ferrara das Dirigat von ‚Il Barbiere di Siviglia‘ in einer Inszenierung von Stefano Vizioli.

Im Mai 1995 beteiligt sich das Berliner Philharmonische Orchester am Mahler-Festival in Amsterdam.

In der Saison 1995/96 folgt in Berlin der Shakespeare-Zyklus, der mit Verdis ‚Otello‘ eröffnet wird (bei den Salzburger Osterfestspielen 1996 unter der Regie von Ermanno Olmi). Der Shakespeare-Zyklus bringt ebenso u.a. Werke von Berlioz, Mendelssohn, Strauss, Tschaikowski und Prokofiev.
Abbado leitet die Dodin-Inszenierung von Strauss‘ ‚Elektra‘ auch im Mai 1996 in Florenz.

Im Jahr 1996 entsteht das Portrait „Claudio Abbado: die Stille nach der Musik“ von Paul Smaczny.

Die Saison 1996/97 bringt in Berlin einen Berg-Büchner-Zyklus mit ‚Wozzeck‘ (Regie: Peter Stein). Dieser kommt 1997 an Ostern in Salzburg zur Aufführung. Neben mehreren Werken von Berg werden zahlreiche Auftragskompositionen von zeitgenössischen Komponisten wie Rihm und Kurtag aufgeführt.
Im gleichen Jahr (1997) entsteht aus dem Kreis des Gustav Mahler Jugendorchesters heraus das Mahler Chamber Orchestra.

Im Januar 1997 führt Abbado in Ferrara, zusammen mit dem Chamber Orchestra of Europe ‚Don Giovanni‘ von Mozart in einer Produktion von Lorenzo Mariani auf. Im Mai des gleichen Jahres kommt die Salzburger Olmi Inszenierung des ‚Otello‘ an das Teatro Regio in Turin. An der Spitze des Berliner Philharmonischen Orchesters eröffnet Abbado das Teatro Massimo in Palermo erneut – nach 23 Jahren Schließung.

Im Jahr 1997 erscheint das Buch Claudio Abbado: Musica sopra Berlino. Conversazione con Lidia Bramani. Dieses wird später u.a. auch ins Deutsche übersetzt: „Musik über Berlin“, Frankfurt 2001.

Die Saison 1997/98 widmet ihren thematischen Zyklus dem ‚Wanderer‘-Thema und wird mit ‚Fierrabras‘ eröffnet. Es folgen zahlreiche andere Schubert-Werke sowie welche von Mahler, Strauss, Wagner und Liszt.

Am 13.2.1998 verkündet Claudio Abbado, dass er seinen Vertrag in Berlin nicht verlängern und so das Berliner Philharmonische Orchester zum Ende der Spielzeit 2001/2002 verlassen wird.

Kurz darauf dirigiert Abbado in Berlin an der Staatsoper Unter den Linden Verdis ‚Falstaff‘ in einer Inszenierung von Jonathan Miller und die Salzburger Osterfestspiele 1998 bringen nochmal ‚Boris Godunow‘ in der Produktion von H. Wernicke. Im Juli folgt in Aix-en-Provence ein ‚Don Giovanni‘ in Zusammenarbeit mit Peter Brook und dem Mahler Chamber Orchestra. Es dirigieren abwechselnd Abbado und Daniel Harding.
Der Zyklus ‚Der Mythos von Liebe und Tod‘ (Saison 1998/2000) beginnt mit Wagners ‚Tristan und Isolde‘, den K. M. Grüber 1999 bei den Salzburger Osterfestspielen in Szene setzt. Der Zyklus bringt darüber hinaus u.a. Werke von Berlioz, Schönberg, Strauss und Henze. Im Mai 1999 kommt es in Ferrara erneut zu ‚Falstaff‘-Vorstellungen in J. Millers Inszenierung, jedoch mit dem Mahler Chamber Orchestra.
Mit dem Gustav Mahler Jugendorchester unternimmt Claudio Abbado im Sommer 1999 eine Tournee nach Tanglewood, Caracas, Havanna, Santiago de Compostela, Edinburgh, Berlin, München, Bozen und Triest. In diesem Zusammenhang ruft Abbado eine Musikinstrumenten-Initiative ins Leben, um jungen kubanischen Musikern zu helfen, sich durch kontinuierliche Zusammenarbeit mit Ferrara Musica weiterzuentwickeln.
Im Rahmen des o.g. Zyklus führt Abbado im November 1999 eine halbszenische Version von ‚Simon Boccanegra‘ sowie ein dem ‚Orpheus‘-Mythos gewidmetes Konzert auf.
Im Februar 2000 folgt in Ferrara Mozarts ‚Cosi fan tutte‘ mit dem Mahler Chamber Orchestra und Mario Martone als Regisseur.
Anläßlich der Salzburger Osterfestspiele 2000 dirigiert Claudio Abbado „Simon Boccanegra“ in einer Inszenierung von Peter Stein.

Im Sommer 2000 unternimmt er mit dem Berliner Philharmonischen Orchester eine Tournee nach Südamerika.

Ein dringender ärztlicher Eingriff zwingt ihn allerdings, im Sommer drei Monate zu pausieren.

Im Oktober 2000 nimmt er seine Aktivitäten wieder auf und fliegt (gegen den Rat seiner Ärzte) für eine Tournee nach Japan. Im Rahmen dieser wird in Tokio „Tristan und Isolde“ in der Inszenierung von Klaus Michael Grüber aufgeführt (November/Dezember 2000). Die Aufführungen werden zu einem Triumph.

Die Berliner Saison 2000/2001 steht unter dem Motto „Musik ist Spaß auf Erden“ („Falstaff“).

Zurück in Berlin dirigiert er das Silvesterkonzert sowie am 27.1.2001 das Requiem von Giuseppe Verdi aus Anlass von dessen 100. Todestag. Anschließend geht er mit dem Berliner Philharmonischen Orchester auf Tournee. In Rom und Wien werden alle Beethoven-Symphonien und -Klavierkonzerte aufgeführt.

Bei den Osterfestspielen in Salzburg 2001 kommt Verdis „Falstaff“ in einer Inszenierung von Declan Donnellan zur Aufführung.

Nach einer, aufgrund der Ereignisse des 11. September 2001, ergreifenden USA-Tournee, eröffnet Abbado die Saison 2001/2002 mit dem Zyklus „Zum Raum wird hier die Zeit“. Hierbei dreht sich alles um Richard Wagners „Parsifal“, den er in Berlin in einer halb-szenischen Version aufführt (November/Dezember 2001). Es folgen im Februar 2002, nach einem Beethoven/Mendelssohn-Konzert, die Faust-Szenen von Robert Schumann.

Mit dem von Peter Stein inszenierten „Parsifal“ bei den Salzburger Osterfestspielen 2002 beendet Claudio Abbado seine Tätigkeit als künstlerischer Leiter dieses Festivals.

Sein letztes Konzert in Berlin als künstlerischer Leiter der Berliner Philharmoniker (am 26.4.2002) beschert dem Publikum ein ganz besonderes Programm: Brahms (Schicksalslied), Mahler (Rückert-Lieder mit Waltraut Meier) sowie die Vertonung eines Filmes über die Thematik ‚King Lear’ von Schostakowitsch mit Vorführung des Filmes von Gregorij Kosinsew. Bevor er die Stadt verlässt erhält er aus den Händen des Deutschen Bundespräsidenten die höchste deutsche Auszeichnung: das Bundesverdienstkreuz mit Stern.

Er beendet sein Amt bei den Berliner Philharmonikern mit einer Tournee durch Italien und nach Wien. Auf dem Programm abwechselnd Mahlers 7. Symphonie oder dessen Rückert-Lieder (mit Waltraut Meier) in Verbindung mit Schönbergs ‚Pelléas et Mélisande’. Für das Europa-Konzert aus dem Teatro Massimo in Palermo (1.5.2002) jedoch setzt Abbado u.a. Brahms Violinkonzert (mit Gil Shaham) und Dvoraks Symphonie Nr. 9 (‚Aus der Neuen Welt’) auf das Programm, gefolgt von einer, dem Veranstaltungsort äußerst angemessenen Zugabe: Verdis Ouvertüre zu den ‚I Vespri Siciliani’.

Die beiden letzten Konzerte in Wien, am 12. und 13.5., sind Anlass für eine große ‚Liebeserklärung’ seitens des Publikums aber auch der Musiker. Am 13. Mai 2002 erlebt der Goldene Saal des Musikvereins einer seiner denkwürdigsten Abende. Mehr als 4000 Blumen regnen auf das Orchester und seinen scheidenden künstlerischen Leiter herab und die Jubelstürme dauern weit über eine halbe Stunde.

Ende Mai 2002, am 25. und 28.5., dirigiert Abbado in Paris das Chamber Orchestra of Europe anlässlich der (erweiterten) Feiern zum 20. Geburtstages dieses Ensembles. Das Programm ist sehr originell, denn es besteht zum größten Teil aus Orchesterbearbeitungen verschiedener Komponisten von Schubert-Liedern. Die Konzerte, mit Anne-Sofie von Otter und Thomas Quasthoff, werden für CD aufgenommen, die im Frühjahr 2003 erscheint.

Anschließend nimmt Abbado am Maggio Musicale in Florenz teil, wo er die Peter Stein Inszenierung von „Simon Boccanegra“ wieder aufnimmt. Im Graben sitzt das Orchester des Maggio Musicale.

Er schließt die Saison 2001/02 mit einer Tournee des GMJO (Gustav Mahler-Jugendorchester) ab. Auf dem Programm Richard Wagners „Parsifal“ (in Edinburgh in der Peter Stein Inszenierung, in Luzern konzertant) sowie Konzerte mit Werken von Bartok, Ravel und Debussy.

2003-2013

Nach einer mehrmonatigen Auszeit beschert Claudio Abbado seinem italienischen Publikum zwei Konzerte in Ferrara (Berlioz: Tristia und Schostakowitsch: „King Lear“ mit Filmvorführung sowie Beethoven) und zwei in Reggio Emilia. Es spielt das Mahler Chamber Orchestra (Mahler, Kindertotenlieder und Rückert-Lieder mit Anna Larsson sowie Beethoven Symphonie Nr.7).

Im Frühjahr 2003 erhält er vom japanischen Kaiser den Premium Imperiale zugesprochen, eine der höchsten Auszeichnungen die es gibt und die an Künstler in aller Welt verliehen wird.

Im Juni feiert Claudio Abbado seinen 70. Geburtstag. Dieser ist Anlass für zahlreiche Artikel in der internationalen Presse.

Am 14.8.2003 eröffnet Claudio Abbado die Luzerner Musikfestwochen mit dem jüngsten von ihm gegründeten Orchester, dem Lucerne Festival Orchestra. Dieses besteht aus Solisten aus aller Welt, die Claudio Abbados Vorstellungen vom Musizieren teilen (Bläserensemble Sabine Meyer, Natalia Gutman, das Hagen Quartett, Emmanuel Pahud, Georg Faust, Kolja Blacher, Wolfram Christ etc.) sowie den Musikern des Mahler Chamber Orchestra. Auf dem Programm des Galakonzertes stehen Werke von Wagner und Debussy. Es folgen Konzerte mit Kammermusik (Bachs Brandenburgische Konzerte) sowie Mahlers 2. Symphonie. Der Erfolg ist überwältigend, die Presse selten einig und begeistert. Für alle anwesenden Journalisten bedeutet die Gründung dieses Orchesters einen neuen Abschnitt in der Welt der klassischen Musik.

Im September erste Ausstrahlung von „Die Stille hören“, Portrait von Paul Smaczny, welches später mit mehreren Preisen ausgezeichnet wird.
Im Oktober Konzert in Ferrara mit dem MCO und Kolja Blacher (Berg, Strawinsky, Beethoven) mit Wiederholung in Potenza (ohne Strawinsky). Dort auch Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität der Basilicata an Claudio Abbado. Bei dieser Gelegenheit Ankündigung eines Gesualdo Festivals.
Reise nach Tokio um den Premium Imperiale aus den Händen des japanischen Kaisers zu erhalten.
Im Dezember Fahrt nach Kuba, Dr. h.c. der Universität von Havanna und Konzert mit einem örtlichen Orchester als Zeichen des Dankes.

Im Februar 2004 Wiederaufnahme von „Cosi fan tutte“ in Ferrara, Modena und Reggio Emilia mit dem MCO und einer jungen Besetzung.
Ebenfalls in Ferrara Konzert mit dem MCO, auf dem Programm u.a. das 3. Klavierkonzert von Beethoven mit Martha Argerich.
Aufzeichnung in Reggio Emilia von „Sempre Libera“ mit Anna Netrebko und dem MCO, eine CD die für einigen Wirbel sorgen wird.

Im April Tournee mit dem GMJO nach Bozen, Budapest, Bratislava, St. Petersburg, Reggio Emilia, Triest und Rom. Auf dem Programm: Mahlers 9. Symphonie und (teilweise) der „Abschied“ aus dem „Lied von der Erde“, gesungen von Anna Larsson.

Der Juni bringt die triumphale Rückkehr nach Berlin und seinen Philharmonikern um Frank Martin, Sechs Monologe aus Jedermann (Solist: Thomas Quasthoff) und Mahlers 6. Symphonie zu dirigieren.
Überreichung der Ernst-Reuter-Plakette an Claudio Abbado durch den Regierenden Bürgermeister.

Im August folgt die zweite Saison des Lucerne Festival Orchesters mit Werken von R. Strauss, Wagner, Beethoven, Mahler sowie ein Konzert mit dem MCO (Hindemith, Beethoven).

Im Herbst Konzerte mit dem MCO in Italien.

Große Kampagne (mit glücklichem Ausgang) um zu erreichen, dass Arte gebührenfrei in Italien empfangen werden kann.

Der November bringt die Gründung in Bologna des Orchestra Mozart (aus Anlass des 250. Geburtstages von Mozart in 2006) und erste erfolgreiche Konzerte.
Überreichung des Prix Kythera durch Gabriele Henkel.

Im Winter 2004/2005: Rege Tätigkeit in Südamerika.
Reise mit dem MCO nach Venezuela und Kuba mit verschiedenen Konzerten (Beethoven).
Gründung in Venezuela des Latein-Amerikanischen Jugendorchesters und erste Konzerte in Caracas und auf Kuba. Verleihung des Cuban National Cultural Award in Havanna.
Im Februar in Cannes wird Claudio Abbado der Midem Classical Award in der Sparte „Lifetime Achievement“ zugesprochen.

Überreichung des Preises des Präsidenten der Republik Italien.

Im April 2005 dirigiert Claudio Abbado zum ersten Mal Mozarts „Die Zauberflöte“. In Reggio Emilia und Ferrara kommt das Werk mit dem MCO und in der Regie von Daniele Abbado auf die Bühne. Das Publikum ist begeistert. Im Mai folgen Aufführungen in Baden-Baden.
Danach zweite, nicht weniger triumphale, Rückkehr nach Berlin, diesmal für Berg (Sieben Frühe Lieder mit Renée Fleming) und Mahlers 4. Symphonie.

Der Juni bringt mehrere Konzerte in Italien mit dem Orchestra Mozart.
Claudio Abbado wird von der Jury des Echo Klassik Preises zum Dirigenten des Jahres ernannt (hauptsächlich für die Einspielung der 2. Symphonie Mahlers und von Debussys La Mer mit dem LFO).

Im August riesiger Erfolg in Luzern mit dem Lucerne Festival Orchestra (LFO) und diesmal u.a. Beethoven, Bruckner, Schubert und Nono.
Ehrenbürger der Stadt Luzern.

Es folgen im September Aufführungen (und Aufnahme) der „Zauberflöte“ in Modena mit dem Mahler Chamber Orchestra sowie Konzerte mit dem Orchestra Mozart in Bologna.

Im Oktober 2005 gibt es das erste Auswärtsgastspiel des LFO – in Rom. In etwa Wiederholung des Programmes der Luzerner Konzerte. Großer Erfolg.

Der November bringt weitere Konzerte mit dem Orchestra Mozart in Italien.

Im Januar 2006 Konzerte mit dem venezolanischen Jugendorchester in Caracas (u.a. Beethovens 9. Symphonie).

Nach der Rückkehr nach Europa gibt es im April zwei Konzerte mit dem MCO in Ferrara und Reggio Emilia.
Die Ostertournee des GMJO führt durch Europa (Bozen, München, Madrid, Wien, Paris, Turin) mit einem herrlichen Programm: Schönberg „Pelléas et Mélisande“ sowie Mahlers 4. Symphonie.

Im Mai Konzerte mit dem Orchestra Mozart in Italien sowie Rückkehr nach Berlin für Aufführungen von Schumanns „Manfred“.

Es folgen im Juni Konzerte mit dem Orchestra Mozart in Italien.

Im August abermals großer Erfolg in Luzern mit dem Lucerne Festival Orchestra, diesmal u.a. mit Mahlers 6. und Bruckners 4. Symphonie.

Danach, Ende August/Anfang September, Wiederaufnahme der Zauberflöten-Produktion, diesmal in Edinburgh.

Anschließend Konzerte in Italien mit dem Orchestra Mozart sowie mit dem Simon Bolivar Youth Orchestra. Claudio Abbado dirigiert jeweils in Palermo und Rom nur eine Hälfte des Konzertes. Die andere Hälfte überlässt er dem jungen Gustavo Dudamel.

Im Oktober großer Erfolg beim Besuch des LFO in Tokyo (Suntory Hall) mit dem Luzerner Programm.
Ende Oktober dann Teilnahme an einem Gedenkkonzert (das er initiiert hat) in Wien für den verstorbenen Thomas Kakuska (Bratscher des Alban Berg Quartetts).

Im Anschluß daran Konzerte mit dem Orchestra Mozart in Italien.
Am 7.12.2006 Konzert mit dem MCO auf Einladung der BASF in Ludwigshafen.

Ausgezeichnet mit dem renommierten „Record of the Year“ Preis der Zeitschrift Gramophone sowie mit dem Echo Klassik-Preis – beide Male für die Aufnahme von Mahlers 6. Symphonie mit den Berliner Philharmonikern.

Anfang des Jahres 2007 erneut Konzerte in Lateinamerika, meistens mit dem Simon Bolivar Youth Orchestra, teilweise aber auch mit diesem sowie dem Mahler Chamber Orchestra.

Im April Tournee durch Italien mit dem Orchestra Mozart und den Brandenburgischen Konzerten von Bach.

Alljährliche Rückkehr nach Berlin im Mai, diesmal ist Kolja Blacher mit von der Partie.

Im August stehen in Luzern zwei große Werke auf dem Programm: Beethovens 9. Symphonie und die 3. Symphonie von Mahler. Diese wird Ende August in London bei den Proms wiederholt.

Die anschließenden Konzerte des Lucerne Festival Orchestras in New York muss Claudio Abbado aber absagen. Er tritt erst wieder für ein einziges Programm im November in Bologna mit dem OM erneut auf.

Das Jahr 2008 beginnt im April in Reggio Emilia. Abbado dirigiert zum ersten Mal Beethovens „Fidelio“ mit dem Mahler Chamber Orchestra. Als Regisseur hat er sich den jungen deutschen Filmemacher Chris Kraus gewünscht. Anschließend wird die Produktion in Madrid und in Baden-Baden gezeigt.

Wegen eines Brandes am Dach der Philharmonie findet nur ein Konzert in Berlin statt – in der Waldbühne.

Im August in Luzern gibt es ein französisches und ein russisches Programm. Dieses wird fast identisch in Wien im September wiederholt.

Im November folgt in Bologna ein großes Spektakel: Prokofievs Peter und der Wolf (mit Roberto Benigni) und Berlioz Te Deum in einer riesigen Halle. Anschließend wird „Fidelio“ in Ferrara und Modena wiederholt.

Im Januar und Februar 2009 wieder Konzerte in Caracas mit dem Simon Bolivar Youth Orchestra.

Zurück in Europa gibt es im März Konzerte in Bologna und Neapel mit dem Orchestra Mozart.

Ehrenbürger von Bologna.

Im April stehen Konzerte in Ferrara, Reggio, Turin und Bozen (1.5.) mit dem Mahler Chamber Orchestra auf dem Programm.

Die jährliche Rückkehr nach Berlin im Mai. Drei Konzerte mit Schubert, Mahler und (zum ersten Mal mit diesem Orchester!) „La Mer“ von Debussy.

Konzerte in Jesi (Pergolesi), Bologna, Florenz und L’Aquila mit dem Orchestra Mozart folgen im Juni.

Der alljährlicher Höhepunkt: die Konzerte mit dem Lucerne Festival Orchestra in Luzern im August. Diesmal stehen Prokofiev und vor allem Mahler auf dem Programm (1. & 4. Symphonie).

Die Herbsttournee des Lucerne Festival Orchestra führt diesmal im September nach Peking. Es gibt vier Konzerte im National Center of Performing Arts.

In Bozen (31.10.) und in Bologna (2.11.) gibt es Berg und Bruckner mit dem Orchestra Mozart sowie dem Haydn-Orchester aus Bozen. Danach noch Konzerte in Bologna und Cagliari (Haydn, Mozart, Mendelssohn).

Claudio Abbado verbringt den Winter 2009/10 erneut in Südamerika, genauer in Venezuela. Dort dirigiert er im Februar Konzerte des Simon Bolivar Jugendorchester.

Im März 2010 bringt er dieses Orchester nach Luzern zum dortigen Osterfestival. Es spielt drei Konzerte, wobei zwei Abende von Gustavo Dudamel und Diego Matheuz dirigiert werden.

Ende März ist es das Orchestra Mozart das mit Abbado auftritt. Zuerst in Rom, dann in Bologna.

Mitte April ist Abbado in Ferrara und Reggio Emilia, diesmal mit dem Mahler Chamber Orchestra und der Pianistin Yuja Wang als Solistin.

Es folgt Mitte Mai die inzwischen traditionelle Rückkehr nach Berlin. Das Programm besteht diesmal aus Werke verschiedener Komponisten, u.a. von Brahms die „Rinaldo“-Kantate. Dies ist ein selten aufgeführtes Werk in dem Jonas Kaufmann einen großen Erfolg feiern kann.

Kurz danach muß Claudio Abbado sich ins Krankenhaus begeben und weitere Termine, so auch die ersehnte Rückkehr nach Mailand, absagen.

Im August kann er seine Aktivitäten wieder aufnehmen. Er dirigiert in Luzern eine halb-szenische Aufführung von „Fidelio“ mit u.a. Nina Stemme und Jonas Kaufmann, die auch für CD aufgezeichnet wird.

Ebenfalls auf dem Programm des Lucerne Festival Orchestras in dem Sommer ist die 9. Symphonie von Gustav Mahler, ein Werk mit dem Claudio Abbado verbunden ist wie mit keinem anderen.

Im September gibt es Konzerte in Bologna (San Stefano und Auditorium Manzoni), Modena, der Abtei von Morimondo sowie in Jesi mit dem Orchestra Mozart und Werke von Johann Sebastian Bach.

Die alljährliche Herbsttournee des Lucerne Festival Orchestra führt diesmal nach Madrid und Paris mit außergewöhnlichen Aufführungen der 9. Symphonie von Mahler.

Das Jahr neigt sich dem Ende zu mit Konzerte in Bologna (Schumann), Ferrara und erneut Bologna. Dort gibt es u.a. das Beethoven-Violinkonzert mit Isabelle Faust.

Im Jahr 2011 beginnen die Konzerte etwas später denn wir haben bereits April als Claudio Abbado seine Konzerttätigkeit wieder aufnimmt. Zum ersten Mal spielen das Mahler Chamber Orchestra und das Orchestra Mozart gemeinsam – und zwar in Ferrara, Bologna, Reggio Emilia und Rom.

Im Mai geht es erneut nach Berlin. Diesmal mit gleich zwei Programmen. Eines mit der Beteiligung (u.a.) von Maurizio Pollini, eines aus Anlaß des 100. Todestages von Mahler. Genau am 18.5.2011 dirigiert Claudio Abbado das Adagio aus der 10. Symphonie und das Lied von der Erde mit den Berliner Philharmonikern und den Solisten Anne Sofie von Otter und Jonas Kaufmann.

Im Juni dirigiert Claudio Abbado das Orchestra Mozart in Bologna, Ravenna und Brescia. Mit verschiedenen Solisten des Orchesters unternimmt er einen Ausflug nach Spanien um den Preis „Don Juan de Borbòn de la Musica“ entgegen zu nehmen. Noch im Juni (und immer noch mit dem Orchestra Mozart) gibt es ein Konzert in Parma zur Wiedereröffnung des Teatro Farnese nach seiner Renovierung.

Die Konzerte in Luzern (mit dem LFO) sind diesmal Brahms, Mahler und Bruckner gewidmet.

Der September bringt herrliche Konzerte des Orchestra Mozart in Bologna und Bozen, vor allem mit der sogenannten „Großen“ C-Dur Symphonie von Schubert. Diese werden gefolgt von dem ersten Auftritt des Orchesters im Goldenen Saal des Musikvereins in Wien.

Die Herbsttournee des Lucerne Festival Orchestra führt diesmal nach Baden-Baden, Paris und London. Daran schließt sich unmittelbar ein Konzert mit dem Orchestra Mozart in Frankfurt an. Für seine Aufführung der 5. Symphonie von Bruckner in London wird Claudio Abbado später den Preis des besten Konzertes des Jahres von der Royal Philharmonic Society erhalten.

Ein Monat später gibt es zwei Konzerte im Rahmen des Projektes „Cinema Russo“ des Orchestra Mozart. In Rom und in Bologna steht der Film „King Lear“ (nach Shakespeare) mit der Musik von Schostakowitsch auf dem Programm.

Zwei Tage vor Weihnachten weiht Claudio Abbado in Florenz das neue Theater des Maggio Musicale Fiorentino ein. Auf dem Programm das Schicksalslied von Brahms und die 9. Symphonie von Mahler. Es spielt ein Orchester, das sich aus dem vom Maggio Musicale und das Orchestra Mozart zusammensetzt.

Im März 2012 gibt es verschiedene Konzerte mit zuerst dem Mahler Chamber Orchestra und danach dem Orchestra Mozart. Mit diesem auch Auftritt bei den Konzerten des Osterfestivals in Luzern.

Im Mai in Berlin stehen Berg und Schumann auf dem Programm.

Ende Juli gibt es nochmal ein Konzert in Salzburg: das Orchestra Mozart spielt Messen von Schubert sowie Mozart. Dieses Programm hatte es einen Monat zuvor auch in Bologna gegeben.

Im August in Luzern bietet das Lucerne Festival Orchestra ein Programm mit Werken von Beethoven, Bruckner und Mozart an. Mit einem fast ähnlichen Angebot geht es im September nach Wien, Moskau, Hamburg und Ferrara (Benefizkonzert für das Theater dort, das Probleme mit Erdbebenschäden hat).

Im Oktober Einweihung des Auditorium del Parco in L’Aquila mit einem Konzert des Orchestra Mozart.

Am 30.10.2012 kommt es zur lang ersehnten Rückkehr an die Mailänder Scala. Claudio Abbado dirigiert ein Orchester bestehend aus dem Opernhauses sowie Mitglieder des OM in einem Programm das Chopin (Klavierkonzert Nr. 1 mit Daniel Barenboim) und Mahlers 6. Symphonie vereint. Der Erfolg ist berauschend.

Im November ist das Orchestra Mozart erneut in Wien und im Dezember geht es mit einem Bach-Programm auf Tournee (Frankfurt, Baden-Baden, München, Genua und Palermo).

Ab März 2013 gibt es verschiedene Konzerte mit dem Orchestra Mozart, auch beim Osterfestival in Luzern sowie in Zaragoza, Madrid und Budapest.

Im April letzte Konzerte mit dem Mahler Chamber Orchestra und Martha Argerich als Solistin.

Letzte Rückkehr nach Berlin mit Auszügen aus dem Sommernachtstraum von Mendelssohn und (zum ersten Mal mit diesem Orchester!) der Symphonie Fantastique von Berlioz (Mai).

Letztes Konzert in Bologna mit dem Orchestra Mozart – eine vorgezogene Feier zum 80. Geburtstag. Danach (in Paris) letztes Konzert mit dem Orchestra Mozart.

Am 26.6.2013 feiert Claudio Abbado, begleitet von Glückwünschen aus aller Welt, seinen 80. Geburtstag.

Im August kehrt er nach Luzern zurück wo viel gefeiert wird: 75 Jahre Luzerner Festwochen, 80. Geburtstag Claudio Abbado und 10. Geburtstag Lucerne Festival Orchestra. Es gibt wieder zwei Programme: Brahms, Schönberg, Beethoven das eine, Schubert und Bruckner das andere.

Am 26.8.2013 dirigiert Claudio Abbado in Luzern „sein“ Lucerne Festival Orchestra mit der Unvollendeten Symphonie von Schubert und der 9. Symphonie von Bruckner. Es wird sein letztes Konzert werden…

Am 30.8.2013 wird Claudio Abbado zum Senator auf Lebenszeit der Republik Italien ernannt.

Im Herbst nach und nach Absage aller weiteren Konzertverpflichtungen. Verschlechterung des Gesundheitszustandes.

Am 20.1.2014 stirbt Claudio Abbado in Bologna.